24.02.23
Architekturfotografie
Wenn es um Architekturfotografie geht, ist das richtige Objektiv das A und O, um beeindruckende Bilder von Gebäuden einzufangen. Aber wie wählt man das richtige Objektiv aus, wenn so viele Objektive zur Auswahl stehen? In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, welche Objektive sich für die Architekturfotografie eignen und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Welche Objektive sind geeignet?
Weitwinkelobjektive (11-35 mm) sind ideal, um weitläufige Szenen oder große Bauwerke wie Brücken oder Wolkenkratzer zu fotografieren. Mit diesen Objektiven lassen sich auch Details wie Säulen und Bögen im Nahbereich einfangen falls Sie bspw. in der Stadt sind und sich vom Objektiv nicht ausreichend entfernen können (enge Straßen/Gassen etc). Längere Brennweiten (40-200 mm) eignen sich für die Aufnahme kleinerer Details wie Türen, Fenster, Turmspitzen und Figuren. Mit einem Teleobjektiv können Sie auch eine komprimierte Perspektive eines Gebäudes oder eine Struktur aus der Ferne einfangen.
Worauf sollte ich achten?
Die große Herausforderung Architekturfotografie sind die stürzenden Linien. Wenn Sie bspw. vor einem Hochhaus stehen, die Kamera für die Aufnahme nach oben richten müssen so sieht es danach aus, dass das Haus nach hinten aus dem Bild kippen würde (siehe folgendes Beispielfoto). Diese Effekt tritt durch parallele, senkrechte Linien auf (bspw. die Außenwände des Hauses) die zur Bildoberkante hin zusammenzulaufen scheinen. Den gleichen Effekt gibt es bei Eisenbahngleisen. Stellen Sie sich mittig auf die Gleise und schauen in die Ferne, so scheinen die Gleise zusammenzulaufen.
Stürzende Linien sind per se kein Bildfehler sondern können zur Betonung der Gebäudehöhe oder für eine bestimmte Bildwirkung eingesetzt werden.
Die stürzenden Linien entstehen dadurch, dass der Kamera-Sensor nicht parallel zum Gebäude ist. Doch wie kann man dies vermeiden?
Der entscheidene Punkt ist, dass die Kamera für die Aufnahme nicht so weit nach oben gerichtet werden muss.
Folglich gibt es drei Möglichkeiten vor Ort:
1)
Entfernen Sie sich etwas weiter vom Objekt. Sie benötigen dann zwar etwas mehr Zoom (ggf. Tele-Objektiv), aber der Neigungswinkel der Kamera verringert sich und die Effekt tritt weniger auf.
2)
Die Kamera muss höher Positioniert werden, damit der Neigungswinkel nach oben verringert wird. Vielleicht finden Sie in der Nähe etwas wo Sie sich draufstellen können. In Städten kann bspw. versucht werden aus einem Gebäude gegenüber heraus zu fotografieren.
3)
Nutzen Sie spezielle Tilt-Shift-Objektive mit denen Sie diesen Effekt korrigieren können.
Können diese drei Möglichkeiten nicht genutzt werden, so bleibt nur die nachträgliche Korrektur in der Bildbearbeitung mittels Software wie Adobe Lightroom oder Photoshop.
Nachfolgend finden Sie noch ein Video mit praktischen Tipps und Tricks sowie eine Auswahl von Objektiven die für die Architekturfotografie geeignet sind.